Hätte ich die weiteren Ereignisse des Tages geahnt, so wäre ich vermutlich im Bett geblieben, so aber liege ich nun hier mit gebrochenem Arm und werde zudem morgen für einige Tage ins Krankenhaus müssen, damit der Bruch mit einigen Schrauben gerichtet werden kann.
Dabei begann alles ganz harmlos. Pierre war in Heinersdorf unterwegs und machte Bilder, und da ich zu dem Zeitpunkt keine andere Beschäftigung hatte, machte ich mich mit dem Fahrrad auf den Weg. Kurz vorm Ziel fuhr vor mir ein LKW langsam eine Einfahrt hinein. Ich fuhr weiter und wollte hinter ihm vorbei, als mir plötzlich zwei weitere Radfahrer entgegen kamen, weshalb ich abrupt bremsen musste. Die folgenden Momente liefen recht schnell ab, ich merkte aber noch, wie ich höher stieg, den Lenker immer mehr unter mir sah, realisierte dann aber erst zu spät, dass es kein zurück mehr gibt und mir nur noch der Weg über den Lenker und auf den Asphaltboden bleibt. Nach ein paar Schrecksekunden richtete ich mich auf und schaute mich um. Ich stellte spontan keine Schmerzen fest und lachte etwas über die Situation. Der Typ, wegen dem ich den Überschlag machte (er fuhr schließlich auf der falschen Straßenseite), schaute sich nur kurz um, fragte, ob alles in Ordnung sei und war bereits weg, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte.
Eine weitere Radfahrerin, die hinter ihm fuhr, erkundigte sich ebenfalls nach meinem Befinden und leistete mir noch für ein paar Minuten Gesellschaft. Mein Gehör verließ mich für zwei, drei Minuten und mir wurde zeitweise etwas schwindlig, doch es wurde besser, nachdem ich mich auf den Gehweg gesetzt hatte, so dass auch sie weiterfuhr.
Da ich bis auf leichte Schmerzen im Ellbogen keine Probleme hatte, machte ich wieder auf den Weg nach Heinersdorf. Nach kurzer Suche fand ich Pierre und entdeckte dabei auch den hinteren Abschnitt des ehemaligen Bahn-Werkstatt-Geländes in Heinersdorf, welcher für Fotos wirklich empfehlenswert ist.
Mein Arm machte zwar Probleme, aber nichts deutete auf eine ernsthaftere Verletzung hin. Ich hatte nur Probleme, meinen Unterarm zu drehen, weshalb ich die Objektive der Kamera kaum noch selbst wechseln konnte, aber Beugen und Strecken des Arms funktionierte noch ohne Probleme, deshalb machte ich mir keine ernsthafteren Gedanken. Da es eine halbe Stunde später zu regnen begann, stellten wir uns noch eine Weile in einem Häuschen unter, bevor es schließlich nach Hause ging.
Im Laufe der nächsten zwei Stunden wurden die Schmerzen jedoch schlimmer, zudem ließ sich der Arm auch immer weniger bewegen. Aus diesem Grund machte ich mich doch noch auf den Weg ins Krankenhaus, nicht ahnend, dass der Aufenthalt dort insgesamt über 7 Stunden dauern würde…